Märchen 8 die Rose, Schüchternheit und Gitarre
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Die Rose, Schüchternheit und
die Gitarre
Es war einmal ein Gitarrist.
Er spielte so wunderbar, dass die Pflanzen und Tiere um ihn herum zu lächeln
begannen, wenn er fröhliche Musik spielte, und zu weinen, wenn er traurige
Musik spielte.
Es gab auch ein reiches
Mädchen, für das er spielte, aber sie mochte ihn nicht, weil er arm war.
Jeden Abend spielte er unter ihrem Balkon, aber sie antwortete nie auf seine
Musik.
Auf der Straße, etwas weiter
hinab, lebte ein anderes Mädchen in einem armen Haus. Dieses Mädchen war sehr
schüchtern, aber sie liebte die Musik des armen Musikers. Wenn er für das
reiche Mädchen spielte, saß das arme Mädchen immer an ihrem Fenster und hörte
zu. Aber als er sein Konzert für das reiche Mädchen beendet hatte und nach
Hause ging, verschwand das arme Mädchen immer von ihrem Fenster, so dass der
Gitarrist nie wusste, dass sie seine Musik liebte.
Eines Tages wurde in der
Stadt angekündigt, dass das reiche Mädchen einen reichen Mann heiraten würde.
Der arme Gitarrist war so traurig, dass er nicht mehr in die Stadt kam und
das arme Mädchen seine Musik sehr vermisste. Der Gitarrist blieb in seinem
Haus im Wald und spielte aus seinem blutenden Herzen. Drei Nächte lang
wartete das arme Mädchen auf die Musik des Gitarristen, aber er kam nicht.
Dann beschloss sie, sein
Haus zu finden. Sie musste nicht viel suchen, weil die Tiere und Bäume ihr
den Weg zeigten. Schon von weitem konnte sie die wundervolle Musik hören und
als sie sich dem Haus näherte, konnte sie sehen, wie der Gitarrist auf einer
Bank vor seinem Haus sitzt und spielte.
Von da an ging sie jeden
Abend dorthin, um zuzuhören, wagte es jedoch nie, sich zu zeigen. Der Wunsch,
ihm näher zu kommen und ihn vielleicht zu berühren, wurde in ihr so groß,
dass sie immer dort bleiben wollte.
Aber wie kann man dieses
Ziel erreichen, ohne von ihm gesehen zu werden? Die Natur kam ihr zu Hilfe
und verwandelte sie in einen Rosenbusch. Direkt hinter der Bank steckte sie
fest und war sofort ein wundervoller Rosenbusch.
Zuerst war der Gitarrist
sehr überrascht, den Rosenstrauch hinter seiner Bank zu sehen, aber dann war
er sehr erfreut über die Idee, für diese so schönen Rosen zu spielen. Lange
spielte der Gitarrist für die Rosen und vergaß langsam das reiche Mädchen. Auch
die Rosen wurden immer mutiger und eines Tages legte der Rosenbusch seine Zweige
so nah wie Arme um ihn.
Der Gitarrist war in seiner
Musik so versunken, dass er in einem Moment eine der Blumen küsste. Plötzlich
wurde der Rosenbusch wieder das arme Mädchen mit ihren Armen um ihn und sie
war nicht länger schüchtern.
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Freitag, 13. März 2020
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