Samstag, 25. Juli 2020

Märchen 70 der Held des Tages
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der Held des Tages

Gerade war die oppositionelle Redaktion der Zeitung von der Regierung geschlossen worden und alle Journalisten standen auf, wie ein Mann: „Uns kann man nicht kaufen!“ Danach gingen sie zusammen zuerst einmal in eine Kneipe, sie brauchten eine kleine Stärkung.
In den Köpfen vieler waren sie schon zu Hause. Wie sollten sie das jetzt der Familie erklären? Welche Vorwürfe würden dort auf sie warten? „Habe ich im Bett nicht gut genug gestöhnt und dir das Gefühl gegeben, ein wirklicher Mann zu sein? Und du spielst hier in der Öffentlichkeit den Helden und gefährdest dabei unser Familienleben. Wie soll ich jetzt dem kleinen Fritz die versprochene Schultasche kaufen? Wie sollen wir die Miete bezahlen? Soll ich vielleicht zu meiner Mutter ziehen?“ hört der eine schon seine Frau.
Am Abend in den Nachrichten gab es dann einen riesigen Bericht in der internationalen Presse, Solidaritätserklärungen und Empörung über die Regierung des Landes. Eine Demonstration wurde organisiert. 5000 Leute gingen auf die Straße.
Einen Monat später hatte man ihn vergessen, das Leben ging weiter, seine Frau zog mit den Kindern zu ihren Eltern und er traf sich manchmal mit seinen ehemaligen Kollegen in der Kneipe.


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