Märchen 48 die Geschichte der Bananenrepublik
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Die Geschichte der
Bananenrepublik
Es war einmal ein
wunderschönes Tal mit vielen sauberen Gewässern und sehr fruchtbaren Böden.
Als die ersten Affen dieses Volkes vor tausend Jahren ankamen, verjagten sie
die Bewohner und nahmen das Land in Besitz. Aufgrund ihrer schnellen Pferde
und besonderen Nomadenkampfart waren die umliegenden Täler vor ihren
Streifzügen und Überfällen nicht sicher. Einmal jedoch wurden sie sehr schwer
geschlagen und beschlossen von da an, friedlich mit ihren Nachbarn zu leben.
Ein Königreich wurde gegründet und sie versuchten, ihre Macht in der Region
zu festigen.
Natürlich wurden Königreiche
nicht geschaffen, um den Frieden zu wahren, und zu jener Zeit versuchte jeder
König der Region, das Reich des anderen zu erobern. Mit mehr oder weniger
Erfolg erweiterten auch die Könige unseres Tals ihre Macht, um sie jedoch
etwas später wieder zu verlieren. Unser Tal als Staat verschwand sogar für
fünfhundert Jahre und viele andere Affenvölker vermischten sich mit unseren
Bewohnern. Da sie alle von ausländischen Mächten unterdrückt wurden,
versuchten die Bewohner der Dörfer und Städte, zumindest mit ihren Nachbarn
in Frieden zu leben. Es entstand eine sehr interessante Rasse, blondhaarig,
braunhaarig, schwarzhaarig und rothaarig, langschwänzig und kurzschwänzig,
langohrig und kleinohrig, großnäsig und stumpfnasig.
Eines Tages wurde das Tal unabhängig
und hatte die Möglichkeit, eine eigene Regierung zu bilden. Sie schworen,
keinen König mehr zu haben, aber die Demokratie funktionierte nicht gut. Es
wurde eine Diktatur errichtet, die 25 Jahre lang gleichzeitig gegen wirkliche
und eingebildete, äußere und innere Feinde kämpfte. In diesem Tal gibt es
kaum noch stumpfnäsige Affen, da sie von ihren Mitbewohnern fast ausgerottet
wurden.
Wieder besetzte eine
Großmacht fünfundvierzig Jahre lang das Tal. Früher oder später brechen alle
Großmächte zusammen und auf diese Weise wurde unser Tal wieder frei.
Rund dreißig Jahre lang
bemühten sich die Affen des Tals sehr, eine Demokratie aufzubauen. Allerdings
mochten nicht alle dieses System, das auf der Gleichberechtigung aller
basiert. In Wirklichkeit war es nicht für alle gleichberechtigt. Besonders
die Armen und Langohrigen, die als faul und diebisch galten, wurden von der
Gesellschaft verachtet. Und da waren die unfähigen, blonden Affen, die sich
als Elite des Tals betrachteten und dachten, sie eines besseren Schicksals
würdig wären.
Lange bevor das
demokratische System zusammenbrach, gab es einen Affen von gemischter Rasse,
von langohrigen und schwarzhaarigen Vorfahren, einen echten Mafioso. Er sammelte
die blondhaarigen um sich und versprach ihnen, dass er sie zu Herrschern
zuerst des Tals und dann der ganzen Gegend machen würde, wenn sie seine Füße
leckten.
Er kaufte die Polizei, die
Richter und die blonden Intellektuellen, machte dann langsam das Leben für alle
wirtschaftlichen Konkurrenten durch besondere Gesetze und Beschränkungen unmöglich
und errichtete eine Art Diktatur.
Bisher hat ein Zehntel der Bewohner
das Tal verlassen und ein Teil der Opposition ist von Inhaftierung bedroht.
Wenn man Affen auf der
Straße fragt, besonders in größeren Städten, kann man Apathie und
Hilflosigkeit spüren, aber wenn man versucht, Widerstand zu fördern, wird
einem immer gesagt: "Sei nicht so ungeduldig! Eines Tages endet jede
Tyrannei. “ oder "Mach das trübe Wasser nicht noch trüber!"
Dies ist die Geschichte von
Orbanistan oder Ungarn, mit seinem früheren Namen!
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Sonntag, 31. Mai 2020
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